Die Darstellung von Frauen im Film

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Die Darstellung von Frauen im Film

Es ist wohl kein Geheimnis: Frauen werden in Filmen oft unterrepräsentiert. Besonders in älteren Filmen gibt es oft klare Geschlechterrollen. Der Mann muss stark sein und die hilflose Frau retten. Dabei war und ist diese Darstellung schädlicher für die Gesellschaft, als man zunächst vermuten würde. Besonders junge Zuschauer gucken sich unbewusst in Film und Fernsehen ab, wie ein Mann oder hier im Fokus eine Frau zu sein hat. Der Film ist somit nicht nur oftmals ein Spiegel von zurzeit herrschenden gesellschaftlichen Vorstellungen, sondern er hilft auch, ob beabsichtigt oder nicht, diese zu festigen und zu normalisieren.

Das Klischee schlechthin ist natürlich die Frau, die nur als Blickfang dient. Denken wir nur an Filmreihen wie Indiana Jones oder James Bond. Die Frauen sind übersexualisiert und tragen oft in keinster Weise zur Handlung bei, oder sie stehen sogar dem männlichen Helden im Weg: Die Schönheit kommt meistens noch gepaart mit „weiblicher Unfähigkeit“. Unser hübsches Püppchen kreischt hilflos, wenn Gefahr droht, selbst wenn die „Gefahr“ lediglich aus einem Insekt besteht, woraufhin natürlich unser Held ganz gefühlskalt die Situation rettet, oft die Frau dabei noch gewaltsam zum Schweigen bringt. Auch versteht diese selbstverständlich nichts von Sachen wie Technik oder in der Wildnis zu überleben, mehr noch ist jede Sekunde ohne Luxus eine unzumutbare Herausforderung.

Wo es aber wirklich gefährlich in Hinsicht auf das echte Leben wird, sind Liebes-Dramen: Am Anfang verliebt sich unser Held in die Frau – natürlich nur aufgrund des guten Aussehens. Doch zu seinem großen Schrecken und seiner Enttäuschung erwidert sie seine Liebe nicht. Die Begründung ist oft, dass sie bereits vergeben ist – was ja auch ein höchst vernünftiger und nachvollziehbarer Grund ist. Doch das klare „Nein!“, das unser Held zu hören bekommt, kann und sollte dieser nicht einfach zu akzeptieren. Schließlich meinen Frauen niemals Nein, wenn sie Nein sagen, sie begehren natürlich unseren Helden (den sie vor fünf Minuten kennengelernt haben), sie zieren sich nur, oder noch besser: Sie wissen nicht, was gut für sie ist. Dann ist es die Aufgabe des Helden, dies schleunigst zu ändern. Kleinigkeiten wie Entführung, Bedrohung, Bloßstellung und sexuelle Belästigung sind hier die bevorzugten und sehr romantischen Vorgehensweisen. Und es klappt jedes Mal ausnahmslos. Wer könnte auch schon Nein sagen zu unserem Helden, nachdem er sich solche Mühe gegeben hat, jegliche menschlichen Grundrechte zu missachten?

Aber mittlerweile gibt es ja zum Glück Hoffnung. Die meisten Zuschauer, egal welchen Geschlechts, sind heutzutage gelangweilt oder gar angewidert von den alten und starren Geschlechterrollen. Vor allem die #metoo-Debatte hat viel im gesellschaftlichen Denken verändert und Aufmerksamkeit geschaffen. In allen Medien wird das Thema behandelt, auch in Büchern, wie man sie beispielsweise auf Bookbeat finden kann.

Natürlich wird vielen Filmproduzenten auch vorgeworfen, auf diesen „Trend“ zu reagieren und die Emanzipation von Frauen in ihren Filmen zu erzwingen. Ob die neue Darstellung bereits perfekt ist, sei mal dahingestellt, immerhin ist sie jedoch schon mal ein Schritt in die richtige Richtung.

Author | emily Comments | Kommentare deaktiviert für Die Darstellung von Frauen im Film Date | Oktober 30, 2019

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